Sarah und die Küchenkinder

                              

André und Sidney, zwei der Bösen Wölfe, gehörten zu den zwölf Küchenkindern, die ein Monat mit Sarah Wiener in Frankreich verbracht haben. Die Doku-Reihe läuft jetzt an. Sidney und André erzählen, wie es war.

Ferien und Kochen

Wir haben bei einer Kochserie für ARTE mit der Superköchin Sarah Wiener mitgemacht. Wir haben mehrere Castings gemacht und am Ende blieben wir zwölf übrig. Die Bedingungen waren – auch wenn wir zwischen 12 und 14 waren: Kein Rauchen, kein Kiffen, kein Alkohol!

Vier Wochen waren wir gemeinsam unterwegs. Daraus sind 24 Episoden entstanden. Wir haben in einem großen Landhaus in Südfrankreich, in der Provence, gelebt. Sarah Wiener hat uns gezeigt, wie man kocht, nur bio, aber auch, wie man die Produkte beschafft, also einkauft, aussucht oder im Garten erntet. Drei bis vier Stunden am Tag waren wir damit beschäftigt. Wir haben uns auch um den Garten und um die Haustiere gekümmert. Es gab jeden Tag frische Eier von den Hühnern.

Wir haben das Mittagessen vorbereitet, abends wurde für uns gekocht.

Das Lieblingsessen von Sidney war – und ist noch – Schnitzel. Wir haben unter anderem auch Kaninchen gegessen. Sie wurden im Schlachthof getötet, aber danach mussten wir die Beine mit einer Schere abschneiden, und auch den Bauch aufschneiden. Nicht alle Teilnehmer wollten davon essen, weil wir sonst drei Kaninchen als Haustiere hatten. Einen davon haben wir Sidney getauft. Er ist leider an einer Lungenentzündung gestorben, und wir haben ihn begraben.

Das Leben als Gruppe war interessant, wir haben uns gut verstanden, aber manchmal auch gestritten. Einmal hatten wir uns eine Kartoffel ausgesucht und sie „La patate du bonheur“ genannt. Einer hat sie durchs Fenster geschmissen, und es fiel in einen alten Pool, der dreckig war. Als Strafe musste er die Kartoffel holen.

Wir hatten sonst viel Freizeit, wir haben Ausflüge gemacht oder waren im Schwimmbad oder im Jacuzzi.

Wir sind superfroh, daran teilgenommen zu haben. Es war einfach toll und hat auch nicht soviel Arbeit gekostet. Und jetzt kochen wir auch manchmal zu Hause. Aber

Schnitzel und keine Kaninchen.

                  

                                                                                                                  Foto: Dan Zoubek

Die Filmarbeit

Wir haben meistens deutsch gesprochen, doch manchmal auch französisch, da alle mehr oder weniger zweisprachig sind. Der Film wird bei Arte in Frankreich auf Französisch gezeigt, in Deutschland auf Deutsch. So mussten wir, was wir auf Französisch gesagt haben, auf Deutsch noch mal sagen. Die französische Version wird von französischen Kinderstimmen gemacht, weil es für uns zu viel Zeit nehmen würde. Aber wir mussten die französischen Stellen für die deutsche Fassung auf Deutsch synchronisieren.

Du gehst in einen Raum, der ist schalldicht und du sitzt vor einem riesigen Mikro genau vor deinem Gesicht. An der Wand ist ein eins Meter großer Bildschirm und du kriegst große flauschige Kopfhörer. Die Techniker zeigen dir einen Ausschnitt vom Film, wo du französisch gesprochen hast, und da solltest du das genau auf Deutsch sagen. Zum Beispiel, du hast im Film „salade“ gesagt, also sagst du „Salat“. Und wenn der Text auf Französisch länger war, dann wird ein bisschen geschummelt. Im Film geht es so schnell und du guckst nicht immer auf die Lippen.

Wir haben kurze Ausschnitte gesehen, das ist lustig. Es ist schon ein bisschen komisch, sich auf dem Bildschirm zu sehen. Also sind wir auch gespannt.

 

Sidney und André

beim Kochkurs von Sarah Wiener