1970: Willy Brandts Kniefall von Warschau

 

  Es ist ein historischer Akt, den der Kanzler Willy Brandt gestern vollbracht hat. Bei seinem Besuch in Polen im Rahmen der Ostpolitik, einer Politik, die eine Annäherung der beiden Teile Deutschlands anstrebt, hat sich Willy Brandt vor dem Ehrenmal der Helden des jüdischen Ghettos in Warschau eingefunden.

 

 

Er legte einen Kranz vor diesem Ehrenmal, der den hunderttausenden von Menschen gewidmet ist, die von den Nazis gefangen gehalten wurden und vor Hunger und Kälte starben.

 

Der Bundeskanzler ist auf die Knie gefallen und verharrte während langer Minuten unter einem feinen Nieselregen.

 

Ganz Deutschland beweinte durch ihn seine vergangenen Verbrechen und bat die Geschichte und die Welt vor diesem Symbol der Shoah um Verzeihung.