Das fünfte Element (Ein Film von Luc Besson – 1995)
Auch im 23. Jahrhundert muss die Welt gerettet werden...
In seinem kommerziell erfolgreichsten Film verbindet Luc Besson mit Leichtigkeit Science-Fiction mit Action und Komödie. „Das fünfte Element“ ist eine der teuersten europäischen Produktionen und aufgrund der hohen Einspielergebnisse von über 200 Millionen Dollar einer der erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Der Film gewann mehrere Auszeichnungen: Er wurde 1998 mit dem Oscar in der Kategorie Bester Tonschnitt ausgezeichnet, außerdem wurde er in den Kategorien Bester Film, Beste Kostüme, Bester Schnitt, Beste Filmmusik, Bestes Szenenbild und Bester Ton für den César nominiert. Ihm wurden noch etliche weitere Preise verliehen.
In seinem Science-Fiction-Film ist es dem Franzosen Luc Besson ebenfalls gelungen, seine überschäumende Fantasie auf die ganzen urkomischen Szenen, schrägen Dialoge, fantastischen Bilder und besonderen Schauplätze zu leiten. Der Zuschauer wird davon von Anfang an in den Bann gezogen. Die Handlung ist im Grunde ganz einfach und man könnte sie in einer einzigen Aussage zusammenfassen: „Der Kampf zwischen Gut und Böse.“ Dass Besson die Geschichte mit 16 Jahren zum ersten Mal in Worte fasste, könnte die Naivität der Handlung erklären. Aber die Art und Weise, wie sie gespielt, gedreht und ausgestattet wurde, macht diesen Film zu etwas Besonderem.
Das Universum wird im 23. Jahrhundert von dem absoluten Bösen heimgesucht (in Gestalt einer schwarzen, riesigen und hyperintelligenten Kugel, die mit Affentempo auf die Erde zurast) und der Menschheit bleibt sehr wenig Zeit, um sich vor dem Untergang zu retten. Den Schlüssel der Lösung besitzt eine Rasse gutmütiger Aliens. Diese werden bedauerlicherweise auf dem Weg zur Erde vom Bösen vernichtet. Aus Überresten eines der Aliens können Wissenschaftler aus New York ein perfektes Wesen, Leeloo (Milla Jovovich), klonen, das jedoch alsbald flieht. Leeloo trifft, oder vielmehr fällt, in das Taxi von Korben Dallas (Bruce Willis). Nun beginnt der Wettlauf gegen das Böse. Alle sind auf der Suche nach den fünf Elementen – denn nur diese können die Welt vor dem Sieg des Bösen bewahren.
Im „fünften Element“ wurden alle fantasievollen Kostüme und Accessoires von dem französischen Modedesigner Jean-Paul Gaultier entworfen. Viele sind richtig gelungen, jedoch gefallen mir die Verkleidungen der Ungeheuer nicht wirklich. Sie sehen schlecht entworfen oder gar misslungen aus, wie graue Taucheranzüge mit Köpfen wie grauen verschrumpelten Äpfeln, wobei jedes Monster seinen eigenen Gesichtsausdruck hat. Zorg (Gary Oldman), der Handlanger des Bösen auf Erden, mit deutlichen Hitlerzügen, hält ein ebenfalls seltsames Haustier. Man sieht dem armen Tier richtig an, dass es aus Schaumstoff ist und mit seinem langen Rüssel, und seinem rosa-hellblau gescheckten Körper sieht es extrem lächerlich aus. Dazu muss man jedoch auch beachten, dass der Film nicht mehr ganz aktuell ist – er wurde 1995 gedreht – und daher sind die Spezialeffekte nicht sehr raffiniert.
Die Filmmusik von Eric Serra unterstreicht richtig gut die Kampfszenen. Da gibt es einen wunderschönen Augenblick (den besten im ganzen Film, finde ich), wo Korben Dallas einer Opernsängerin lauscht. Die Arie fängt langsam an, und während sich die singende, türkisfarbende Diva in ihre Arie hineinsteigert, wird das Tempo des Gesangs immer schneller... Währenddessen kämpft Leeloo gegen Ungeheuer, und die kräftige Stimme der Diva passt perfekt zu ihren Bewegungen und zu dem Kampf. Man sieht abwechselnd die zwei Szenen, das Geschöpf, das vor einem bewundernden Publikum singt, und Leeloo, die sich im Kampf mit Monstern behauptet, alles begleitet von der atemberaubenden Arie (gesungen von Inva Mula). Der Effekt, der dadurch erzielt wird, erzeugt beim Zuschauer Gänsehaut.
„Das fünfte Element“ ist eine Parodie und gleichzeitig eine Hymne auf alle Abenteuerfilme. Der Film ist prall gefüllt mit Zitaten - von „Scarface“ über „Der Pate“ bis „Brazil“. Bruce Willis gibt als Korben Dallas immer wieder witzige und ironische Kommentare zum Besten, und ein schwarzer, schwuler und zudem auch noch feiger Radiomoderator bringt viele zum Lachen. Die Geschichte spricht das Kind im Zuschauer an, bietet jedoch durchaus auch Erwachsenenunterhaltung. Freigegeben ist der Film ab 12.
Obwohl Luc Besson in Frankreich geboren wurde, ist die Originalsprache seines Science-Fiction-Abenteuers Englisch. Die rasanten Schnitte trägt dazu bei, dass einem während der 121 Minuten nicht so schnell langweilig wird.
„Das fünfte Element“ hat mich mit seinem durch und durch verblüffenden Universum überzeugt und gehört zu der Sorte von Filmen, die man mehrmals nacheinander gucken kann; am besten mit vielen Freunden und einer Schale Popcorn...