Samstag vormittag saßen wir bei einem fast vollen Saal (1000 Plätze) mit vielen anderen Kindern aber auch Erwachsenen im Haus der Kulturen der Welt. Der Film war auf Französisch, englisch untertitelt und eine Stimme übersetzte auf Deutsch. Und das war super!

 

 

Die Geschichte               (von Ulysse)


Auf leisen Pfoten zählt zu den mit Spannung erwarteten Filmen auf Französisch. Es ist die rührende Geschichte der sechsjährigen Cathy.

Sie wird von ihren Eltern wenig beachtet, da sie immer zu sehr beschäftigt sind. An jedem Wochenende fährt die Familie aufs Land, um frische Luft zu schnappen und sich auszuruhen. Das gefällt Cathy gar nicht, denn dort langweilt sie sich.

Sie bezweifelt die Liebe ihrer Eltern und will sie auf den Prüfstand setzen: So steigt Cathy nicht mit ins Auto, als sie zurückfahren. Ihre Eltern merken erstmal ihre Abwesenheit nicht. Das bestärkt Cathy in ihrer Überzeugung, für sie unwichtig zu sein. So bleibt sie allein im Haus.

Sie schließt Freundschaft mit einem geangelten Fisch und bemüht sich um das "magische" Saatgut, das sie von einem Bauer erhalten hat.

 

Als sie merkt, dass die Eltern die Polizei benachrichtigt haben, flüchtet sie in den Wald. Sie hat Angst davor,"ins Gefängnis" zu kommen. Sie versteckt sich und kümmert sich um Essen und einen Schlafplatz.

Aber schnell verliert sie ihre einzige Begleitung (den Fisch) und auch später ihren neuen Freund "das Biest", einen Hund, der einem Wolf ähnelt. Dadurch macht Cathy die Erfahrung des Verlustes und nachdem sie einem roten Faden folgt, kehrt sie zum Haus zurück. In der Zeit hat ihr Vater nach ihr gesucht und zeigt mehr Verständnis für sie und begreift, dass er mehr Zeit mit ihr verbringen sollte.

Der Film ist sehr humorvoll und unbedingt sehenswert! 



Diskussion mit dem Filmemacher Olivier Ringer und der Hauptdarstellerin Wynona Ringer


Nach dem Film gab es viel Applaus. Der Filmemacher Olivier Ringer (spielt auch den Vater), der Produzent Yves Ringer und die Hauptdarstellerin Wynona Ringer kamen dann auf die Bühne und wurden vom Publikum befragt.

 

Wynona weinte, weil sie auf der Leinwand zum ersten Mal ihren inzwischen verstorbenen Hund (im Film "das Biest") wiedersah.

 

Publikum: Wie alt ist Wynona?

Olivier: Sie ist 8 Jahre alt. Während der Dreharbeiten war sie 6.

 

Publikum: Ist es eine echte Geschichte?

Olivier: Nein, es war eine unwahre Geschichte mit einem echten Mädchen. Aber die Geschichte hätte wirklich stattfinden können.

 

Publikum: Wo haben Sie den Film gedreht?

Olivier: In Frankreich - also die Szenen in Paris und in der Umgebung und das Haus ist in den Ardennen, im Norden.

Publikum: Hattest du Angst nachts zu drehen?

Wynona: Nein.

Publikum: War es eklig, mit einer Spinne zu spielen oder Regenwürmer in der Hand zu halten?

Wynona: Nein.

Publikum: Musstest du wirklich Regenwürmer essen?

Wynona: Nein.

Publikum: Wo ist der Fisch jetzt?

Olivier: Der Fisch ist verschwunden, also mussten wir mehrere kaufen. Vier insgesamt.

Publikum: War das absichtlich, dass der Faden rot war?

Olivier: Ja. Es gibt einen Zusammenhang zwischen dem roten Faden und dem Kleid des Mädchens. Es ist vielleicht auch etwas wie die Nabelschnur zwischen der Mutter und dem Baby.

Publikum: Wo kommen Sie her?

Olivier: Mein Bruder Yves und ich sind in Brüssel geboren. Ich wohne jetzt in Frankreich und mein Bruder immer noch in Brüssel.


Danach

Es gab danach eine Autogrammstunde. Wir nutzten die Warteschlange, um

eine Meinungsumfrage zu machen. Alle Kinder waren sich einig: der Film ist richtig gut.

Einige fanden auch sehr gut, dass man das Mädchen sprechen hört, obwohl man es nicht sprechen sieht.

Es ist, als ob man in ihren Gedanken lesen könnte.

Nur ein kleiner Einwand: am Ende weiß man nicht, wie die Geschichte weiter geht, ob die Eltern jetzt netter sind, ob sie bestraft wird...  Aber jeder kann es sich ausdenken, wie er möchte. Also bravo!!!

 

 

Fotos: Kurt

Reportage, Interview: Alice, Alica, Kurt und Ulysse

Zeichnung: Thibault

© Böser Wolf e.V. - Februar 2011 | www.boeser-wolf.schule.de

Vielen Dank an Julia für den Tipp

    Berlinale-Bär auf

der Leinwand

               

A pas de loup - Auf leisen Pfoten

Ein Film von Olivier Ringer (Belgien)