drapeau français
Pfeil

 

Das unglaubliche Lebenswerk von

Robert Bosch

Ein Portrait von Robert Bosch, der am 22. September 2011

150 Jahre alt geworden wäre

 

Wir haben die Robert Bosch Stiftung in Stuttgart besucht. Sie befindet sich neben der Villa von Robert Bosch auf einem Hügel. Man sieht die ganze Stadt und das ist sehr schön, auch wenn es an dem Tag geregnet hat. Wir erfuhren, wer Robert Bosch war und was eine Stiftung macht, besser gesagt: was die Robert Bosch Stiftung macht.


Robert Bosch

Robert Bosch wurde 1861 geboren und ist 1942 mit 81 Jahren in Stuttgart gestorben. Er hat ein unglaubliches Lebenswerk auf die Beine gestellt. Seine Eltern hatten 12 Kinder und er war Nummer 11. Als elftes Kind muss man ganz schön viel Power haben, um nicht unterzugehen! Mit 15 hat er sich für einen Beruf als Feinmechaniker entschieden. Dann begann er seine Wanderjahre und ging für ein Jahr in die USA. Er hat sich angeguckt, wie man dort arbeitet. Es war ein mutiger Schritt, damals gab es keine E-Mails, man schrieb sich Briefe, aber die Briefe waren drei Wochen unterwegs. Robert Bosch hat auch relativ schnell Möglichkeiten gefunden, in den USA zu arbeiten, er hat unter anderem Edison, den Erfinder der Glühlampe, kennen gelernt.

Der Magnetzünder


1886
kam Robert Bosch nach Stuttgart zurück und machte eine eigene winzige Werkstatt mit seinem kleinen Kapital auf. Er hatte einen einzigen Mitarbeiter! Da hat er den Magnetzünder weiterentwickelt. Der Magnetzünder ist ein wichtiger Bestandteil in einem Motor:  Ohne Zündung keine Vorwärtsbewegung. Es war eine wichtige Erfindung. Damals war es ein Problem, denn in der Zeit sind durch schlechte Zündungsmechanismen mehrfach Autos explodiert!

 

 

Die Bosch-GmbH


Schon vor dem ersten Weltkrieg war die Bosch GmbH überall in der Welt vertreten: in Shanghai, in New York, in Santiago de Chile und in Australien wurden die Produkte vertrieben. In London und Paris waren die ersten Vertriebsstellen. Dann kam der erste Weltkrieg und viele Fabriken wurden zerstört.


Nach dem Ersten Weltkrieg wurden immer mehr Autos gebaut. Und deshalb hat man immer mehr Magnetzünder gebraucht. Jedes Auto, egal welcher Marke, besteht aus vielen Bosch-Teilen. Ob Motor, Tacho, Blinker oder Autoradio.

Robert Bosch, ein weltoffener Mensch


Robert Bosch engagierte sich persönlich für Völkerverständigung und für die deutsch-französischen Beziehungen. Zwischen den zwei Weltkriegen gab es viel Antisemitismus, vor allem als die Nazis an die Macht gekommen waren. Jemand wie Robert Bosch, der in die ganze Welt exportiert, hat kein Interesse an Krieg, auch nicht an Rassismus. Im Gegenteil, er möchte, dass die Beziehungen gut laufen.


Robert Bosch sorgte auch für eine bessere soziale Atmosphäre unter seinen Mitarbeitern. Als Unternehmer dachte er: „Was bringen mir Mitarbeiter, die 11, 12 Stunden an 6 Tagen in der Woche arbeiten. Dann gehen sie kaputt oder werden krank. Oder sie werden unvorsichtig und verletzen sich.“

Er hat als erster den Acht-Stundentag eingeführt und auch den freien Samstag.

          Ausblick aus der Robert Bosch Stiftung auf die alte Villa, in der Robert Bosch auch gelebt hat

Die Stiftung


Robert Bosch hat relativ früh angefangen, Geld für kulturelle Projekte und für Bildungsprojekte zu geben, damit arme Kinder auch studieren und Schulen aufgebaut werden können. Und dann hat er etwas Unglaubliches geschaffen. Er hat gesagt, er möchte, dass die Gewinne des Unternehmens einer Stiftung zufließen.

Es ist nicht so, dass die Bosch-GmbH eine kleine Stiftung besitzt, sondern der Stiftung gehört sozusagen die GmbH. Es ist etwas, das es sonst nicht gibt.

Es ist ein Familienunternehmen geblieben, obwohl es so riesig ist. 8% der Anteile gehören der Familie und 92% der Stiftung.


Christoph Bosch, ein Enkel, ist noch in der Stiftung aktiv. Manchmal kommt er in die Stiftung und isst in der Kantine. Die Familie ist weiter bescheiden. Mehrere Nachfahren haben übrigens auch weitere Stiftungen gegründet.


   


                       "Tattoo III", eine Lichtskuptur in der Robert Bosch Stiftung ....

 

Einige Programmschwerpunkte der Robert Bosch Stiftung


Völkerverständigung
Die Robert Bosch Stiftung arbeitet heute in 17 Ländern Europas, in Russland, den USA und der Türkei. Neu sind die deutsch-japanischen Beziehungen, die deutsch-indischen und die deutsch-chinesischen Beziehungen. Die deutsch-französischen Beziehungen stehen an wichtiger Stelle, weil es der älteste internationale Schwerpunkt ist und weil es auf dem Interesse von Robert Bosch selbst beruht. Zweck ist, dass Deutsche und Franzosen sich kennen lernen und mehr erfahren über das andere Land.


Eins der großen Projekte heißt DeutschMobil. Es geht darum, dass deutsche Studenten, die fertig sind mit dem Studium, für ein Jahr durch Frankreich mit einem „Deutschmobil-Auto“ fahren: Sie gehen in die Schulen, um Schülern in Frankreich etwas Deutsch beizubringen, aber spielerisch, und von Deutschland zu erzählen. Jedes Jahr im Juli gibt Mercedes-Benz neue Fahrzeuge. Die zehn alten Autos werden zurückgegeben und gegen die neuen ausgetauscht.

Am Tag der Übergabe sind also 20 Deutsch-Mobil-Wagen auf dem Parkplatz! Es ist immer eine besondere Aktion und wir möchten, dass Mercedes-Benz besonders gewürdigt wird für dieses Engagement.


Sich für andere oder eine Idee einsetzen
Es gibt einen deutsch-französischen Ideenwettbewerb, der heißt „On y va – auf geht’s!“. Hier bewerben sich Gruppen oder Vereine aus Frankreich und Deutschland, um zusammen ein Projekt zu organisieren, immer ein deutscher Verein und ein französischer gemeinsam.

Ein Team hat ein deutsch-französisches Theaterfestival organisiert, eine Gruppe ein Kinderliederfestival, andere arbeiten mit kranken Jugendlichen, andere über erneuerbare Energien, andere arbeiten mit Migrantenfamilien, es ist ganz bunt gemixt. Auf jeden Fall arbeiten sie zusammen an einem Thema und lernen dadurch auch Frankreich oder Deutschland kennen.


Programme mit Journalisten
Journalisten sind sogenannte Multiplikatoren. Wenn sie mit Journalisten aus einem anderen Land arbeiten, erweitert sich ihr Wissen, aber sie werden auch viele Menschen durch ihre Artikel erreichen, die sich für das Thema interessieren. Somit erfahren dann viele Menschen über die deutsch-französischen Beziehungen.


Gesundheit
Der Artikel mit Martin Dinges informiert euch über diesen Bereich.

Zum Artikel >>>

Nach unserem Besuch waren wir beeindruckt von Robert Bosch, diesem besonderen Menschen, und von dieser ganz besonderen Stiftung. Danke schön an die netten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Robert Bosch Stiftung!


                                                                    von Alina, Anastasia, David und Sidney

 

 

 

Am Eingang der Robert Bosch Stiftung

Eine Stiftung, was ist das?

Die Robert Bosch Stiftung >>>

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung >>>

 

 

 

 

Interview von: Alina, Anastasia, David und Sidney
Text & Fotos: © Grand méchant loup | Böser Wolf – www.boeser-wolf.schule.de