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Wie lebte man in Berlin zur Zeit der Mauer und wie erlebten Kinder den Mauerbau? ZEITZEUGEN

          

Rotraut hatte eine

Schwester im Osten

Rotraut wohnte im West-Berlin und ihre Halbschwester in Magdeburg (Sachsen-Anhalt)

Ist Ihnen etwas an der Grenze passiert?

Wir wollten mit meinen Eltern die Halbschwester besuchen. Wir waren an der Grenze und mussten dann warten. Der Personalausweis meines Vaters, das war so ein kleines Heftchen, hatte eine lose Seite. Mein Vater hatte sie mit einem Faden festgemacht, weil er einfach Angst hatte, sie zu verlieren. Aber die Soldaten dachten: Oh, das ist bestimmt kein echtes Dokument. Dann mussten wir aussteigen, und das ganze Auto ist auf den Kopf gestellt worden. Mein  Berliner Mauer: spannende ZeitzeugenVater musste Fotos machen und sich einen "neuen behelfsmäßigen Ausweis" ausstellen lassen. Er war so sauer darüber, dass er die Tür vom Auto ganz hastig zugeknallt hat, sodass die Fensterscheibe kaputt ging. Das war im Herbst, das war schon ein bisschen kälter, und wir hatten ja nocheinen langen Weg vor uns....

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Es war auch etwas ganz Normales

 Berliner Mauer: spannende Zeitzeugen

Florian ist in West-Berlin aufgewachsen und die Mauer war,

wie für viele, Alltag.

 

Haben Sie keine Angst gehabt, nach Ostberlin zu fahren?

Für einen Jugendlichen war es aufregend, über die Grenze zu gehen und in einem ganz anderen Land zu sein. Es war viel fremder als Frankreich. Es war einfach ganz anders. Man war immer gespannt. Man hatte ein bisschen Angst, aber es war auch immer Abenteuer.

War die Mauer bedrohlich?

Es war nicht nur schrecklich, nicht nur bedrohlich, die Mauer hatte auch etwas „Gemütliches“. Es war klar: da geht es nicht weiter, bis dahin hat man alle Möglichkeiten.

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Ich habe es nicht als tragisch empfunden

Helmut war 11, als Berliner Mauer: spannende Zeitzeugen. Ich habe es nicht als tragisch empfunden

die Mauer gebaut wurde. Er wohnte in Wandlitz, nah an Berlin.

 

Erinnern Sie sich an den 13. August 1961?
Ja, sehr genau. Wir wohnten an der Bundesstraße 109, es gab in dieser Nacht viel Verkehr. Wir haben große Truppen-bewegungen vernommen. Ob es Panzer waren, weiß ich nicht. Am Morgen haben wir RIAS [einen Sender aus Westberlin] gehört, da habe ich auf dem Sofa gesessen, so auf der Kante, und da haben wir erfahren, dass in Berlin die Mauer errichtet werden soll, dass sie dabei waren eine Grenze zu errichten.

Wie war die Stimmung bei Ihnen zu Hause?
 Berliner Mauer: spannende ZeitzeugenErstmal bedrückend. Also die Großeltern und die Eltern haben es mehr mitbekommen, für mich war es nicht fassbar, also weder positiv noch negativ. Es hat mein Leben nicht direkt geändert.

Haben Sie mit Freunden darüber gesprochen?
Nicht so, ich war erst 11. Der Pfarrer hatte uns erzählt, kurz bevor die Grenzen geschlossen wurden, dass in Westberlin der Film Ben-Hur läuft. Da bin ich noch mit meiner Mutter hingefahren. Dass so etwas nicht mehr möglich wäre, kam manchmal hoch. Ich habe das aber nicht als tragisch empfunden.

               

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Christa hatte eine Berliner Mauer: spannende Zeitzeugen

Oma im Osten

 

Christa ist in West-Berlin großgeworden.

Können Sie sich erinnern, als die Mauer gebaut wurde?

Wir waren im Urlaub, in Bayern. Und alle haben gesagt, wir sollen bloß nicht nach Berlin zurückfahren, weil Berlin umzingelt war. Alle hatten wahnsinnige Ängste. Wir mussten auch durch die DDR fahren und das war ganz schwierig. Meine Eltern haben dann doch entschieden, dass wir zurückfahren. Sie haben gesagt: Wir leben im amerikanischen Sektor, uns kann dann nichts passieren. Dann sind wir zurückgefahren. Aber ich war noch ziemlich klein, daran kann ich mich nicht mehr erinnern.


Hatten Sie auch Verwandte im Osten?
 Berliner Mauer: spannende Zeitzeugen

Ja, meine Großmutter und meinen Großvater. Sie haben im Harz gewohnt und sie durften uns auch besuchen. Meine Großmutter war blind, so hatten die DDR-Behörde keine Bedenken, dass sie nicht zurückkommt. Als meine Großmutter gestorben ist, hat meine Mutter einen Anruf bekommen. Wir konnten sonst mit denen nicht telefonieren, es ging nicht. Und sie durfte nicht zur Beerdigung gehen. Die Großeltern, weil sie alt und blind waren, durften zu uns, aber wir durften nicht zu ihnen.

In Berlin saßen wir mittendrin

Maria lebte in Westberlin. Sie war 12, als die Mauer gebaut wurde.

 Berliner Mauer: spannende Zeitzeugen. In Berlin saßen wir mittendrin, sagt Maria aus WestberlinErinnern Sie sich an den 13. August 1961?

Ich war im Urlaub mit meinen Eltern in Südtirol, in Norditalien, aber ich weiß nicht mehr, was ich an dem Tag gemacht habe.

Wie haben Sie vom Mauerbau erfahren?
Wir haben damals in Italien ferngesehen und es durch die Tagesschau erfahren. Meine Eltern hatten Angst, dass wir nicht mehr nach Berlin zurückkommen konnten, weil wir nicht wussten, ob wir die Grenze mit dem Auto passieren können. Mir war das eigentlich nicht so bewusst.

Können Sie sich daran erinnern, als Sie die Mauer zum ersten Mal gesehen haben?
Nein, ich wohnte weiter weg davon. Aber meine Tante wohnte nicht weit von der Glienicker Brücke und da gingen wir sonntags öfters spazieren, man sah die Sperranlagen. Und als Erwachsene, wenn wir Besuch hatten, haben wir die Leute nicht zur Mauer sondern zur Glienicker Brücke geführt, und gesagt: „Guck mal, wenn du hier mit dem Boot stehst, darfst du nicht in Richtung Mitte des Flusses Havel fahren oder ans andere Ufer schwimmen“ Das fanden sie immer beeindruckender als die Mauer.  

   
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Julia hatte eine Oma im Westen


Julia ist Studentin und kommt aus Thüringen.

 Berliner Mauer: spannende Zeitzeugen

 

 

Hat sich nach dem Mauerfall viel verändert?

Als die Mauer gefallen ist, war ich vier Jahre alt, ich kann mich nur noch daran erinnern, dass die Päckchen von meiner Oma aus dem Westen nicht mehr kamen. In denen waren Nutella und Süßigkeiten. Dann kamen sie plötzlich nicht mehr. Damals habe ich es nicht verstanden. Im Nachhinein ist mir erst klar geworden, was passiert ist.

 

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Die Mauer war wie ein großer Berg  Berliner Mauer: spannende Zeitzeugen

 

Jürgen ist in Ostberlin großgeworden. Nach dem Mauerfall hat er seine Arbeit verloren.


Wie haben Sie die Mauer erlebt?

In meiner ganzen Jugendzeit hat die Mauer immer existiert, und das war wie irgendetwas, das ewig ist, wie ein großer Berg. Der ist einfach da, und man kann sowieso nichts machen. >Sie war für mich etwas Unverrückbares.

Was war das Erste, was Sie getan haben, als Sie erfahren haben, dass die Mauer gefallen war?

Ich habe eine Tasse Kaffee getrunken und mit Freunden diskutiert. Ich bin nicht sofort nach Westberlin gefahren, weil mir das zu chaotisch in dem Moment war. Es war klar: Einmal war die Mauer auf, dann brauchte man auch nicht mehr sofort in den Westen zu fahren.

Hat sich nach dem Mauerfall der Alltag verändert?

Ja, er hat sich dramatisch verändert, weil zum Beispiel viele Betriebe geschlossen wurden, viele Menschen arbeitslos wurden und auswandern mussten. Dann kam noch dazu, dass viele Westdeutsche zurück in den Osten kamen und ihre alten Häuser wiederhaben wollten, die sie einst zurückgelassen hatten, als sie selber in den Westen gegangen waren. Die Leute wurden aus ihren Häusern vertrieben.

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So fiel die Hamburgreise aus

 Berliner Mauer: spannende Zeitzeugen


Matthias Platzeck war Brandenburgs Ministerpräsident. Er ist in Potsdam aufgewachsen.

 

Als es noch die Mauer gab, konnte man nicht ausreisen...

Ich habe mir das vor 1989 immer gewünscht. Ich hatte Sehnsucht, die Welt zu sehen.

Was haben Sie gemacht, als Sie die Erlaubnis hatten?

Wir hatten ab dem 9. November 1989 praktisch keine Reise-Einschränkungen mehr, allerdings auch kein Westgeld. Ich bin aber überhaupt nicht weggekommen, weil es hier plötzlich soviel zu tun gab, gerade in den ersten Monaten. Das war aber nicht mehr so schlimm. Das Gefühl war wichtig, „ich kann verreisen“. Als ich die erste Reise Silvester 89 machen wollte – wir wollten zu Freunden nach Hamburg – bin ich abends kurz vorher eingeschlafen und war drei Tage nicht mehr ansprechbar, weil wir die Wochen vorher so gut wie nicht geschlafen hatten. So fiel die Hamburgreise aus. Meine erste geplante Westreise habe ich verpennt!

 Berliner Mauer: spannende Zeitzeugen

Corinne war in Paris, als die Mauer fiel

 

Corinne Duarre ist eine französische Sängerin, die seit 17 Jahren in Berlin lebt.

 

 

Kannten Sie Berlin zur Zeit der Mauer?

Nein, das bedauere ich zutiefst. Und auch, dass ich, als sie fiel, nicht verstanden habe, wie wichtig es war.  Es war von mir total daneben. Ich habe damals Architektur studiert und ein Typ kam in die Arbeitsräume gerannt und hat dabei geschrien: "Die Mauer ist gefallen", "Le Mur est tombé !" Wir mussten eine Arbeit abgeben und hingen damit hinterher. Wir waren absolut vertieft in unsere Sache und er sagte :"Sofort alles aufhören, die Mauer ist gefallen. Ich kaufe gleich eine Zugkarte und fahre hin. Warum bleibt ihr hier?" Und ich habe es nicht geschnallt. Ich bin in Paris geblieben und habe weitergezeichnet. Erst einige Zeit später habe ich mir gesagt: "Ach Mensch, es wäre bestimmt interessant gewesen, bei dem Mauerfall dabei zu sein."

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